Effi Mora

Aus dem Tagebuch von Benedikt-Zachary Maria von Chuchle V

18.03.2015

Liebes Tagebuch,

siehst du, wie ich vor Langeweile ganz borstig werde?
Ich habe auch lange nichts mehr geschrieben, weil die obere Buchstabenreihe meiner Tastatur klemmt, nachdem ich einen klebrigen Lidl-Cabernet drüber geschüttet hab, weshalb ich gerade heimlich den Laptop meiner Verrückten benutzen muss, während sie unter der Dusche «Like A Virgin» und «Windmills of Your Mind» krächzt und nein, es lässt sich nicht bestimmen, was mitleiderregender klingt.
Eine Errungenschaft muss ich mir in diesen langweiligen Frühlingsmonaten doch zugute schreiben. Mit der bloßen Kraft meiner Gedanken habe ich es geschafft auf alles, außer Hasel, allergisch zu werden, ja «leider-leider» auch auf mein neues Trockenfutter, was im Klartext bedeutet, dass hier demnächst riesige Pakete mit tiefgefrorenen Gourmet-Lenden eintreffen. Wie die das bezahlen will, weiß ich nicht. Soll sie sich doch weiterhin in zerfetzte Lumpen kleiden. Wir sind zum Glück nicht allzu weit aus der Neustadt weg gezogen, es fällt schon nicht auf, wenn sie ihre Holzfällerhemden und sonstigen Feinripp vom Roten Kreuz holt. Und überhaupt finde ich, dass gewisse Entbehrungen die Seele veredeln. In diesem Sinne…Gehab dich wohl, Tagebuch.
Dein Benedikt.

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