Ich möchte gar nicht wissen, was der Herr zur Zeit in sein Tagebuch schreibt, denn heute bekam ich einen Anruf von seinem Butler, dem selbstlosen Mann, der ihm täglich seine diätische Kost auf einem Porzellanteller mit Goldrand serviert und mit Hilfe der regelmäßigen körperlichen Betätigung an der frischen Luft seine Wangen konstant rosig hält. Der Arme klang höchst irritiert und fragte mit der Stimme eines Verschwörungstheoretikers: «Kann es sein, dass er im Schlaf lacht?». Ich hätte an dieser Stelle auflegen sollen, denn die Persönlichkeitsentwicklung meines so genannten Hundes nimmt ohnehin viel zu groteske Ausmaße an, doch weil ich mir in meinen Fremdling-Jahren angewöhnt hatte, an jeder unklaren Stelle nachzufragen, richtig zu stellen, begreifen zu wollen und andere penetranten Dinge, habe ich ihn sehr lange und sehr nervtötend gelöchert, wie das bitte schön klingen mag, wenn dieser Zögling einer Verrückten lacht. Im Schlaf wohl bemerkt. Der Mann machte das Geräusch nach. Nach einer peinlich langen Pause, in der wir beide schnaubend in den Hörer geschwiegen hatten, wiederholte er das noch einmal. Tja, was soll ich sagen. So klingen Topmanager auf Dienstreise, kurz bevor sie ein Bordell betreten. (Fragt nicht, woher ich das weiß).
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